Ein Konzert zu spielen, ist in vielerlei Hinsicht wie einen Marathon zu laufen – man geht durch viele Stadien.
Für mich war die Kleidung auf der Bühne schon immer eine große Herausforderung. Was mir selbst gefällt, ist eine Sache, eine andere ist, was nicht nur zu mir passt, sondern auch zu der Musik. Da braucht man eine ästhetische Verschmelzung, denn ein Konzert soll ein ganzheitliches Erlebnis sein.
Als Musiker hat man immer Rituale, bevor man auf die Bühne geht. Man trinkt vielleicht eine Tasse Tee mit Zitrone oder legt sein Make-up auf eine ganz bestimmte Art und Weise auf. Es kann alles mögliche sein. Mein Ritual ist, vor der Ankunft des Publikums auf die Bühne zu gehen, mich auf die leeren Plätze zu konzentrieren und mir vorzustellen, wie sich die Energie verändern wird, wenn das Publikum den Saal betritt. Das ist mein Ritual. Es geht um das Publikum und die Energie, die vom Publikum erzeugt wird und so deutlich zu spüren ist. Wie eine Kommunikation zwischen mir und den Zuhörern. Deshalb ist es auch so wichtig, für Menschen zu spielen und nicht nur für sich selbst.
Kurz bevor man auf die Bühne geht – die 10–20 Minuten davor –, wenn man ganz allein ist, ohne sein Instrument, und denkt, werde ich mich an den Takt, den Akkord, den Ton, den Rhythmus erinnern? Oh nein, ich kann mich nicht erinnern ...! Doch dann kommt man auf die Bühne und sieht die vielen Leute ... geht zum Instrument, setzt sich hin, legt die Hände auf die Tasten und die Musik kommt ganz von selbst. Und es ist jedes Mal ein magisches Erlebnis. Die Ruhe, die entsteht, wenn man anfängt zu spielen und die Tasten unter den Fingern hat. Das ist so toll, und ich hoffe, dass ich das den Rest meines Lebens erleben werde.